Istanbul – eine Stadt zum Verlieben (Der erste Tag)

Ich habe jetzt einfach in den letzten Tagen so viel in Bezug auf Istanbul gehört oder erlebt, dass ich jetzt endlich meinen Artikel dazu fertig bekommen wollte. Denn: Es gibt Orte, die werden einen nie wieder los lassen. Bei mir ist das ganz klar Istanbul. Ich habe noch nie eine Stadt gesehen, die so viel Verschiedenes verbindet und so auf mich gewirkt hat, wie die türkische Metropole. Diese Millionenstadt war jeden Tag völlig neu und hat mich immer wieder überrascht. Jede Straße hat eine neue Facette gezeigt, jeder Spaziergang eine neue Überraschung mit sich gebracht. Jede Wetteränderung hat die Stadt wieder anders wirken lassen, sowas habe ich zuvor nie bemerkt oder gespürt.

Für Patrick und mich war Istanbul in der Planung für unseren gemeinsamen Urlaub 2016 damals nicht die erste Wahl. Eigentlich wollten wir eine Rundreise durch England machen. Doch dann hat Hertha sich gedacht: Nö, diesmal bringe ich eure Planung durcheinander.

Wir schreiben den 20. April 2016. Die Jungs haben im DFB-Pokal überraschend das Halbfinale erreicht und durften zu Hause gegen Dortmund antreten. Da musste ich natürlich dabei sein, deswegen verschob sich unsere Urlaubsplanung um ein paar Tage und dadurch auch der Zielort.

Aus Manchester oder London wurden Taksim und Galata. Wir hatten keinen Plan, was uns da erwartet, sowohl kulturell, als auch wegen der politischen Unruhe. Aber wir hatten eigentlich keine großen Bedenken und wollten auch die „negativen“ Aspekte aufsaugen, um zu verstehen, was genau in der Türkei abgeht.

Unsere allererste Urlaubsgeschichte ist noch in Berlin passiert, am Flughafen Tegel. Wie ich ja schon oben geschrieben hatte, war ich Tags zuvor beim Pokal-Halbfinale Hertha gegen Dortmund. Die Schwarz-Gelben mussten tags drauf zurück in den Pott und so liefen zeitgleich, als wir beim Starbucks Kaffee tranken, alle Spieler plus Trainer an uns vorbei. Thomas Tuchel, Shinji Kagawa oder Aubameyang sind in einer gelben Traube durch den Flughafen geschlendert, winkten teilweise sogar.

Irgendwann mussten wir auch zu unserem Flugzeug, was gleichzeitig die nächste tolle Überraschung war. Wir flogen mit einem Airbus A380, für mich ein riesiges Erlebnis, ohne das ich beim Buchen darauf geachtet hätte. Aber Patrick warf beim Buchen ein, dass wir eventuell auch mit dem neuen, großen Airbus fliegen könnten. Dementsprechend guckten wir zusammen bei jedem Flug, welches Flugzeug die Strecke fliegen würde. Und dann fanden wir für den Hinflug wirklich einen Flug, der mit diesem Riesenvogel war. Ich bin zuvor und auch danach nie wieder so luxuriös und ruhig geflogen, wie bei diesem Flug. Der Flug war so kurzweilig, obwohl es knapp vier Stunden waren. Und schon waren wir in Istanbul.

Ab dem Zeitpunkt unserer Ankunft war uns sofort bewusst, dass wir in einer anderen Welt angekommen sind. Das Gefühl war einfach ein ganz anderes, als noch ein paar Stunden zuvor in Berlin am Flughafen. Der Flughafen war brutal groß und gefühlt Millionen Menschen unterwegs. Von da ging es mit der U-Bahn in die Innenstadt und dort war unser erstes Ziel unser Hotel. Unsere Herberge lag mitten in der Stadt ein paar Fußminuten vom Taksim-Platz und der Altstadt entfernt. So ein Gewusel, wie in Istanbul, kannte ich nicht mal aus London und ich dachte immer London sei hektisch. Aber die Istanbuler wirkten dabei immer positiv und nicht genervt, wie man es vielleicht aus Deutschland kennt.

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Meine erste wirkliche Erinnerung an Istanbul ist der Taksim-Platz. Dieser große Platz, eigentlich eine große Betonfläche mit riesigen Scheinwerferlampen und einer kleinen Parkanlage, war knapp drei Jahre vorher oft in den Nachrichten durch die politischen Unruhen in der Türkei. An dem Tag wo wir erstmals auf dem Platz standen war er menschenleer. Nur ein paar Sesamkringel-Verkäufer und ein oder zwei Saz-Spieler saßen auf dem Areal. Es war ein sehr komisches Gefühl, aber auch sehr besonders auf diesem riesigen und geschichtsträchtigen Platz stehen zu können.

Dann sind wir Richtung Hotel, wo wir unsere Sachen abgestellt und kurz frisch gemacht haben, bevor wir wieder in die Stadt für unseren ersten kleinen Erkundungstrip gegangen sind.

Wir sind nach der kurzen Pause direkt Richtung Bosporus gelaufen, durch die Innenstadt und deren kleinen Gässchen und vielen schlendernden Menschen. Wirklich viele Menschen. Die Stadt ist abends deutlich wuseliger, als tagsüber – jetzt sagt ihr natürlich zurecht, da die Bewohner vermutlich arbeiten sind. Klar, Ihr habt natürlich Recht, aber die Stadt war trotzdem immer voll, zu jeder Uhrzeit, aber abends eben noch voller. So voll habe ich selten eine Stadt gesehen.

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Wir sind dann durch den Bezirk Galata gelaufen, wo uns das Wahrzeichen, der Galata-Turm, sofort ins Auge fiel.

Die Gassen und die kleinen Läden waren für einen Donnerstag, nachts so belebt und laut, wie in Deutschland am Wochenende. Dieses Gefühl dieser positiven Unruhe begleitete uns auch den ganzen Urlaub.

Galata war da echt ein Highlight. Ein besonders beeindruckender Aspekt war die Nähe zum Wasser. Denn innerhalb weniger Meter waren wir unten am Bosporus (der Fluss, der durch Istanbul fließt und in die markanten Stadtteile aufteilt). Wenn Du dort aus den Gassen heraustrittst und auf der anderen Wasserseite die beiden großen Moscheen leuchten siehst, dann wird einem direkt bewusst, was Istanbul für eine geile Stadt ist. Das war ein ganz besonderes Bild, was ich nicht mehr vergessen werde. Die Geschichte in dieser Stadt ist wirklich atemberaubend und man fühlt sich unfassbar klein, aber immer willkommen. Wie groß die Stadt letztlich ist, haben wir dann in den nächsten Tagen mitbekommen. Aber dazu später mehr.

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